Antworte ich auf die Frage nach meinem Beruf, dann sehe ich vor mir stets ein leicht ungläubiges, aber auch etwas skeptisches Gesicht. Als Nächstes kommt „Dann machst du also so Sprüche?“ Ich gehe geflissentlich darüber hinweg, dass Sprüche es nicht so ganz trifft und sage „Ja, das auch.“ Worauf unweigerlich folgt: „Kenn ich denn was von dir?“ Ich erkläre, dass ich weder „Gut, besser, Paulaner“ noch „Mars macht mobil“ getextet habe (diese „Sprüche“ sind auch nach Jahrzehnten noch immer sehr präsent). Aber es sei gut möglich, dass sie schon etwas von mir gelesen hätten. In einer Imagebroschüre, einem Mailing, auf einer Website etc. Nun wieder Staunen, dass diese Texte ja auch jemand schreibt! Die nächste Frage: „Ist das nicht schwierig, immer kreativ zu sein? Was machst du, wenn dir mal nichts einfällt?“ Ich erwidere, dass Texten auch etwas mit Handwerk zu tun hat und außerdem nicht immer etwas „Flippiges“ (eigentlich hasse ich dieses Wort, aber jeder versteht es) gefragt ist. Und wenn doch, dann lege ich eben auch los, obwohl ich gerade keinen kreativen Höhenflug habe. Es dauert zwar etwas länger, bis ich in Schwung komme, aber schließlich habe ich sie doch irgendwann, die guten Ideen. Mein Gegenüber ist dann immer noch etwas ungläubig und denkt sich, wie leicht man doch sein Geld verdienen kann! Na gut, wenn du meinst …