– Geht nicht, gibt’s schon! –
In einem meiner Artikel habe ich bereits das Thema „Happy Problems“ behandelt. Gemeint ist der Zustand, wenn so viele Anfragen reinkommen, dass man latent in Panik gerät. Meist löst sich dieser dann doch in Wohlgefallen auf. Mit Augen zu und durch – und etwas Glück. Manchmal muss man aber einsehen, dass die eigenen Kapazitäten am Limit sind. Und dann muss man den Mut haben, „Stopp!“ zu sagen.
Für jeden Freelancer ein totaler Horror. Vor seinem geistigen Auge sieht man verprellte Neu- und angesäuerte Stammkunden. Ja, das kann passieren. Noch viel schlimmer aber ist es, wenn man wegen der zu großen Arbeitslast einen schlechten Job abliefert. Damit schadet man dem Auftraggeber und sich selbst noch mehr. Wichtig ist jedoch, dass man nicht einfach nur absagt, sondern Alternativen anbietet. Darum mein Tipp an euch: Sucht euch zwei bis drei Kollegen, auf die ihr euch 100 % verlassen könnt und die im Notfall für euch einspringen können. So lasst ihr den Kunden mit seinem Problem nicht alleine und ihr zeigt, dass er euch wichtig ist.
Einen Stammkunden werdet ihr nicht verlieren, nur weil einmal ein Kollege einen Auftrag übernimmt. Ein Neukunde ist mit ziemlicher Sicherheit weg. Aber den hättet ihr mit einem halbherzig erledigten Job auch nicht gehalten. Außerdem solltet ihr immer daran denken, dass ihr auf diese Art selbst zu Aufträgen (und Neukunden) kommen könnt. Irgendwann ist es bei euch wieder ruhiger und bei einem der Kollegen brennt die Hütte …
Fangen wir gleich an mit dem wichtigsten Link, den jeder Bahn-Fahrer kennen muss: https://www.bahn.de/p/view/service/auskunft/fahrgastrechte/entschaedigung.shtml
Falls ihr jetzt denkt, ihr könntet hier online eine Entschädigung beantragen – weit gefehlt! Man kann sich dort das Fahrgastrechte-Formular als PDF downloaden, das man ausfüllen, ausdrucken und per Post schicken muss – zusammen mit einem Ausdruck des Online-Tickets(!). Das Porto muss man natürlich selbst übernehmen. Alternativ kann man damit auch an einen Bahn-Schalter gehen. Aber da zahlt man dann doch lieber die 80 Cent für die Briefmarke.
Was im Fahrgastrechte-Formular allerdings nicht vorgesehen ist: die Erstattung von Reservierungen. Wozu man die braucht? Weil die Bahn es regelmäßig schafft, diese platzen zu lassen. Alle, die öfters mit dem Sprinter München-Berlin fahren, wissen ein Lied davon zu singen. Denn der eigentlich vorgesehene Zug entfällt meist wegen eines „technischen Defekts“ und wird durch einen anderen Zug ersetzt. Na, dann ist doch alles super, oder? Leider nein. Denn erstens verfügt der Ersatzzug stets über weniger Sitzplätze, so dass es den gebuchten Sitzplatz oft gar nicht gibt; zweitens würde es einem auch nichts bringen, wenn es ihn gäbe, weil alle Reservierungen im Ersatzzug ungültig sind (was allerdings nur auf Nachfrage kommuniziert wird und somit nur einem Teil der Fahrgäste bekannt ist = Bombenstimmung!). Auch hier besteht natürlich die Möglichkeit, ins „Reisezentrum“ zu gehen. Ob man dazu noch Lust hat, wenn man ein paar Stunden vor dem Klo auf dem Boden gesessen ist? Eher nein. Aber für diesen Fall gibt es einen „Workaround“: Man schreibe an kundendialog@bahn.de und schildere den Sachverhalt unter Angabe der Bankverbindung und Anhängen des Online-Tickets als PDF. Dann funzt es.
Was mich maßlos ärgert, sind nicht die Ausfälle als solches (siehe Headline), sondern dass man sich selbst um eine Erstattung für eine nicht erbrachte Leistung kümmern muss und dies noch dazu so unkomfortabel wie nur möglich gestaltet wird. Technisch gesehen wäre es mit Sicherheit kein Problem, das Geld automatisch aufs Konto zu überweisen, sofern das Ticket online gebucht wurde. In meinen Augen reines Kalkül. Denn die Bahn kann davon ausgehen, dass ein Großteil der Fahrgäste die Erstattung nicht einfordert (aus Unwissenheit oder wegen des Aufwands). Bei verfallenen Reservierungen dürfte der Anteil sogar verschwindend gering sein. Ebenso beschleicht einen das Gefühl, dass die kürzeren Ersatzzüge bewusst eingesetzt werden, um Kosten zu sparen.
Und falls jetzt wieder jemand meint, dass ich ein „Bahn-Basher“ bin, der lieber mit dem Auto fährt – nicht im Ansatz. Ich ziehe es immer vor, den Zug zu nehmen. Selbst wenn es für mich eine längere Fahrtzeit bedeutet. Aber die Bahn macht es mir wirklich nicht leicht. Ich könnte hier jetzt stundenlang darüber lamentieren, was alles passiert ist auf meinen Fahrten in den letzten Jahren. Doch ich bin es leid.
Bahn, krieg es bitte-bitte endlich mal auf die Reihe!
In Liebe, dein letzter Fan ❤
Wenn ich mir heute Websites von Werbeagenturen ansehe, beschleicht mich das Gefühl, dass immer weniger Werber die deutsche Sprache beherrschen. Nein, ich rede nicht von Rechtschreibfehlern oder schlechter Ausdrucksweise. Das wäre ja nichts Neues. Sondern davon, dass die Texte auf Englisch sind. Und wieder nein, ich rede nicht von einzelnen Begriffen, die sich etabliert haben. Mal weil es wirklich im Deutschen keine gute Entsprechung gibt, mal weil versucht wird, etwas Nichtssagendes unheimlich wichtig erscheinen zu lassen. Die Texte sind komplett auf Englisch. Es gibt gar keine deutsche Version mehr. Weil wer spricht denn hier noch Deutsch? Hey, brauchen wir doch nicht. Wir haben ja nur hippe Kunden und wollen nur hippe Leute, die vielleicht keine englischen Muttersprachler sind, aber doch halbwegs so tun können als ob.
Es gibt nichts dagegen einzuwenden, wenn eine Agentur fast ausschließlich internationale Kunden hat und deshalb englische Texte auf ihrer Website. Trotzdem könnte man optional eine deutsche Version anbieten – muss ja nicht per default sein. Ich für meinen Teil bin sehr fit im Englischen. Aber man kann doch nicht davon ausgehen, dass jeder sich in dieser Fremdsprache so gut zurechtfindet. Vielleicht soll hier wirklich eine Selektion stattfinden. Den depperten Mittelständler, der nicht „verhandlungssicher“ im Englischen ist, den wollen wir ja gar nicht! Soll mal schön zur kleinen Klitsche ums Eck gehen. Die ist dann auch preismäßig mehr auf seinem Niveau.
Nicht falsch verstehen: Ich liebe die englische Sprache. Aber die deutsche auch. Und ich fände es schön, wenn diese nicht sukzessive verdrängt wird – durch die peinlichen Bemühungen, besonders „internäschonell“ zu wirken.
Um Texter(in) zu werden, muss man viel lesen. Und zwar schon als Kind und Jugendlicher. Diese Bücher hier gehören bis zum 12. Lebensjahr zur Pflichtlektüre:
Die kleine Hexe, Der kleine Wassermann, Das kleine Gespenst, Räuber Hotzenplotz (alle Bände), Krabat, Die Brüder Löwenherz, Wir Kinder von Büllerbü (alle Bände), Pippi Langstrumpf (alle Bände), Karlsson vom Dach (alle Bände), Ferien auf Saltkrokan, Michel aus Lönneberga (alle Bände), Die Kinder aus der Krachmacherstraße (alle Bände), Ronja Räubertochter, Britt-Mari erleichtert ihr Herz, Der kleine Vampir, Vorstadtkrokodile, Hau ab, du Flasche, Dodo und Pepi die Schlüsselkinder, Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen, Die kleine Raupe Nimmersatt, Die kleine vergessliche Frau, Mein Esel Benjamin, Eine Handvoll Hund, Oh, wie schön ist Panama, Urmel aus dem Eis (alle Bände), Der Löwe ist los (alle Bände), Die Geschichte von Peter Rabbit, Pu der Bär, Der Wind in den Weiden, Hanny und Nanny (alle Bände), Bille und Zottel (alle Bände), Fury, Black Beauty, Mein Pferd und ich, Der schwarze Lord von Pengersick, Der gelbe Vogel, Sandra und ich, Momo, Die unendliche Geschichte, Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer, Tom Sawyer und Huckleberry Finn, Die drei Musketiere, Onkel Toms Hütte, Das Dschungelbuch, Wickie und die starken Männer, Die Abenteuer des Pinocchio, Pumuckl, Winnetou (et al.), Die Schatzinsel, Wir pfeifen auf den Gurkenkönig, Die Abenteuer des Herrn Leberecht, Wir Kinder vom Bahnhof Zoo, Das Tagebuch der Anne Frank, Damals war es Friedrich, … und dann musste ich gehen, Flucht in die Freiheit, Die Räuberbraut, Heidi, Die Biene Maja, Das doppelte Lottchen, Der kleine Nick, Alice im Wunderland, Herr der Ringe, Der kleine Hobbit, Der Falke des Lichts, Andschana, Die Märchen der Brüder Grimm, Das Mädchen Mohnblume und andere Märchen, Das Mädchen aus dem Bambuswald, Die Märchen von Hans-Christian Andersen und natürlich noch viel mehr Märchen …
Vielleicht ist zu erkennen, dass ich mich ein bisschen um Strukturierung bemüht habe, wenn auch nicht chronologisch. Und natürlich sind dies lange nicht alle Bücher, die ich in meinen ersten 12 Jahren gelesen habe. Sondern nur die, die mir lebhaft in Erinnerung geblieben sind. Ein paar davon stehen heute noch bei mir im Original im Regal oder ich habe sie für meinen Sohn nachgekauft.
Den Spruch kennt ihr nicht? Bis vor ca. 20 Jahren ging es mir genauso. Aber dann habe ich mir einen „Duden Redewendungen“ zugelegt (Damals gab es noch nicht alles im Internet …). Es soll so viel heißen wie „So ein Pech!“ Eine wahre Freude hingegen ist es, was man sonst noch alles in dem grünen Buch findet. „Jemandem Rübchen schaben“ zum Beispiel lockt einen erst einmal auf die völlig falsche Fährte (Oder liegt das an meiner schmutzigen Fantasie?). Gemeint ist die Spottgeste, bei der man einen Zeigefinger über den anderen reibt. Eric Cartman von Southpark würde diese mit „Nänänä-nänä-nä“ untermalen. Charmanter ist es, jemandem „das Goderl zu kratzen“. Nein, euer Kopfkino spielt wieder den falschen Film! „Goderl“ ist ein Doppelkinn. Kratzt man es jemandem, schmeichelt man ihm. Und wenn es einem „grün und blau vor Augen wird“, heißt das nicht, dass man eine Faust abbekommen hat, sondern dass einem speiübel ist.
Ich könnte jetzt noch mehr Schmankerl zum Besten geben. Aber schaut doch einfach selbst mal rein. Im Buch zu blättern macht übrigens viel mehr Spaß als im Internet rumzuklicken …
Dass in meinem Blog seit zwei Monaten nichts passiert ist, lag nicht an meiner Faulheit. Meine Worte habe ich leider für andere Baustellen (auf)gebraucht: für technische Dienstleistungen, Laborbedarf, Telekommunikation, Umwelttechnik, Steckverbinder, Verlage, Einzelhandel, Möbelbeschläge, Architektur, Immobilien, Küchenstudios, Kaffeevollautomaten, Seniorenheime und Blindenzentren. Jetzt haben alle schöne Texte. Nur ich nicht. Irgendwas mache ich falsch.
Falls jemand überlegt, eine Partner BahnCard zu bestellen – das ist eine Supersache, weil günstiger. Sollte man jedoch einen anderen Wohnort haben als der Partner, muss man sehr viel Geduld mitbringen. Denn mit zwei Adressen und zwei Namen ist die Bahn völlig überfordert. Ich warte nun schon seit gut drei Monaten auf die physische Version meiner BahnCard. Zum Glück haben sich bisher alle Schaffner mit der digitalen BahnCard in der DB Navigator App zufrieden gegeben. Was aber keine Selbstverständlichkeit ist. Denn theoretisch bin ich verpflichtet, trotz digitaler BahnCard noch die physische mit mir zu führen. Zumindest wird einem das mitgeteilt, wenn man freiwillig auf das Ding verzichten will, weil man nicht mehr daran glaubt, dass es jemals ankommt. Da ich auch in diesen Wartemonaten Bahn fahre, ist es immer wieder spannend: Kommt heute der große Eklat? Werde ich einem Bahnmitarbeiter an die Gurgel springen müssen, weil er auf die Plastikkarte besteht? Der arme Mensch kann ja nichts dafür. Aber wenn man schon zigfach Mails geschrieben und angerufen hat und immer noch nichts da ist, dann kann einem schon der Kragen platzen. Ich kann nur mutmaßen, dass sie abwechselnd versuchen, meine Karte mit meinem Namen an die Adresse meines Mannes zu schicken und umgekehrt. Anders lässt sich nicht erklären, dass sie immer wieder zurückgeht und sie mir (angeblich) eine neue schicken möchten. Wobei ja auch interessant ist, dass eine zurückgegangene BahnCard offensichtlich zerstört und neu ausgestellt werden muss …?!? Aber immerhin gibt sich die Bahn alle erdenkliche Mühe: „Ganz herzlich bedanken wir uns für Ihre Kritik. Sie können sicher sein: Wir nehmen Ihre Hinweise sehr ernst und arbeiten daran, unsere Angebote und Services weiter für Sie zu verbessern.“ Das Versenden von Trost-Mails scheint also zu funktionieren. Für den Postweg ist sie vielleicht schon zu modern …
Heute steht ein Blog-Artikel auf der To-do-Liste. Leider. Denn mir will ums Verrecken kein Thema einfallen. Aber ich habe die Hoffnung, dass mich beim Schreiben die Muse küsst. Ich muss einfach nur hartnäckig sein und durchhalten. Dann füllt sich diese böse leere Seite schon. Wow, nach dem Ausrufezeichen am Ende dieses Satzes habe ich schon 386 Zeichen geschafft! Ich bin stolz auf mich. Ein Thema habe ich aber leider immer noch nicht gefunden. Doch ich muss gerade an Blindtext denken. Früher gab es so schöne kreative Blindtexte. Inzwischen haben wieder alle das dröge „Lorem ipsum“. Selber habe ich auch mehrere geschrieben. Ich weiß noch, einer fing an mit „Sehen Sie, jetzt haben Sie sich schon wieder täuschen lassen …“ Eigentlich könnte auch dieser Artikel so beginnen, weil er ja völlig inhaltlos und sinnfrei ist. Aber hey, was soll’s, am Ende des nächsten Ausrufezeichens habe ich bereits 947 Zeichen geschrieben! Ein Satz noch, dann sind es über 1000 … Mist, stimmt nicht. Aber jetzt! So, ich denke, das geht als Artikel durch. Und wer bis zum Ende durchgelesen hat, verdient eine Tapferkeitsmedaille. Vielen Dank und Aufwiederlesen!
Warum müssen Geräte piepen, wenn sie mit ihrer Arbeit fertig sind? Zersetzt sich Geschirr, wenn man es nicht direkt aus der Maschine räumt? Befällt ein böser Kleiderpilz die Wäsche, wenn man sie nicht sofort aus der Trommel nimmt? Es muss wirklich Menschen geben, die auf dieses Piepen warten, weil sie sonst nicht wissen, wann der Vorgang beendet ist. Blinde … natürlich! Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen! Die Haushaltsgeräte sind inzwischen alle blindengerecht. Naja, Brailleschrift habe ich noch keine bemerkt und abgesehen von dem Piepen kommunizieren sie auch nicht mit mir. Da besteht noch Optimierungsbedarf. Aber an die blinden Schwerhörigen wurde gedacht: Mein Geschirrspüler gibt in kurzen Abständen sieben Mal ein penetrantes Dreierpiepen von sich. Wenn man dummerweise gerade nicht hinhechten kann, geht einem jedes einzelne davon durch Mark und Bein. Gleich hast du deinen letzten Piep getan, du Höllenmaschine … (ノಠ益ಠ)ノ彡┻━┻
PS: Manchmal hilft es, sich Dinge von der Seele zu schreiben. So bin ich jetzt auf die Idee gekommen, mal nachzusehen, ob sich der Piepton abschalten lässt. Und: Voilà, es geht! Der Tag ist gerettet.
– Neukunde? Nein, danke! –
Es kommt nicht so oft vor, aber heute habe ich einen Neukunden abgelehnt. Nicht weil er fragwürdige Produkte oder Services anbietet (auch das gab es schon), sondern weil er meine Geduld überstrapaziert hat. Vor zwei Jahren hatte er erstmals wegen eines Jobs bei mir angefragt. Heute ging es immer noch um denselben. Wie das? Ich hatte ihm auf den Erstkontakt hin E-Mails geschickt und Sprachnachrichten hinterlassen. Es passierte wochenlang nichts. Dann eine Antwort, dass ich mich doch wieder melden solle. Ich tat es, aber wieder erfolglos. Es gingen ein paar Monate ins Land, dann kontaktierte er mich erneut und das Spielchen ging wieder von vorne los … Ich habe mich gefragt: Wie soll das etwas werden, wenn es schon so zäh ist, bevor der Job überhaupt angefangen hat? Und genau das habe ich ihm heute mitgeteilt. Mit der Empfehlung, sich doch jemanden zu suchen, der in puncto Zuverlässigkeit etwas entspannter ist …
Fazit: Meine lieben Textkollegen und solche, die es werden wollen: Ihr müsst euch nicht alles gefallen lassen. Und wenn ihr bei einem Job schon im Vorfeld ein schlechtes Gefühl habt, dann lehnt ihn ab. Sonst sind Ärger und Frust vorprogrammiert.