Konzeption & Text. Sandra Cremer




Abenteuerspielplatz, Bergstiefel, Chemielabor …

18. Juli 2023
Schlafender FuchsMach mich nicht Schach

Wer zu den Glücklichen gehört, die selig jede Nacht durchschlafen, braucht nicht weiterzulesen. Für den ist dieser Artikel uninteressant. Als Kind und Jugendlicher konnte ich das auch: Hinlegen, wegpennen, beliebig lang schlafen und fit wieder aufstehen. Die Zeiten sind leider schon lange vorbei. Heute muss ich mir immer wieder neue Tricks ausdenken, um nachts nicht stundenlang wach zu liegen (hüpfende Schafe sind nicht so meins). Eine Weile habe ich es mit „Schachspielen“ versucht. Diese Idee stammt allerdings nicht von mir, sondern von meinem ehemaligen Aikido-Lehrer: Man stellt im Kopf die Figuren für ein Schachspiel auf und packt sie danach wieder weg. Das muss natürlich ganz ruhig und sorgsam (von mir aus auch achtsam) geschehen. Am besten malt man sich das Ganze sehr detailreich aus: wie die Schachfiguren aussehen, wie die Schachtel, in die man sie legt, usw. Diese Methode funktionierte einige Wochen oder sogar Monate erstaunlich gut. Aber dann hatte sie sich abgenutzt. Es musste also etwas Neues her …

Bräsige Berta

Ich wechselte zu Namen nach dem ABC, entweder weiblich oder männlich. Also Anne, Berta, Christine usw. Der Trick bestand darin, immer wieder neue Namen zu finden (was bei manchen Buchstaben schwierig ist). Schließlich geht es darum, den Kopf so zu beschäftigen, dass er nicht auf dumme Gedanken kommt. Auf der anderen Seite muss die Aufgabe halbwegs einfach sein, sonst wird man zu wach davon. Irgendwann wurde es aber langweilig. Die nächste Stufe war also das Ergänzen von Adjektiven: arme Anne, bräsige Berta, charmante Christine usw. Das ABC der Namen mit Adjektiven hatte auch nur eine begrenzte Haltbarkeit. Weitere Varianten waren Obst- oder Gemüsesorten, Sportarten, Stadt-Land-Fluss … Leider alles irgendwann fad.

Das fiese C

Meine jetzige Methode sind zusammengesetzte Substantive. Den Anfang macht immer der Abenteuerspielplatz, dann folgen möglichst immer wieder neue Wörter: zum Beispiel Bergstiefel, Chemielabor etc. oder Bällebad, Chitinpanzer. Auch hier gibt es wieder fiese Anfangsbuchstaben. Bereits beim C hakt es recht schnell, deshalb sind Wiederholungen erlaubt. Aber, wie sollte es auch anders sein: Es klappt nicht mehr so richtig, weil inzwischen selbst die häufigen Anfangsbuchstaben schon zu sehr verbraucht sind. Jetzt stehe (bzw. liege) ich dumm da – ein neuer Trick ist überfällig!

M wie Morpheus

Ich würde mich sehr freuen, liebe Leser, wenn ihr eure Einschlafideen mit mir teilt. Wenn sie für mich nichts sind, dann vielleicht für einen Leidensgenossen?!

Bitte keine „Stress-vermeiden-Tipps“. Woher Einschlafprobleme kommen, ist mir bekannt. Wenn ich Stress vermeiden könnte oder wollte, dann würde ich es tun. Also bitte etwas Kreativeres 😉