Konzeption & Text. Sandra Cremer



Depperts Scheiß Glump Verreckts Ordnung

20. Mai 2018

Man kommt dem Thema DSGVO nicht aus und wenn man sich noch so sperrt. Immer wieder lese ich, dass ich als Freelancer genauso betroffen bin. Aber was für mich denn nun genau zu tun ist, das findet sich leider nirgends. Alle Artikel (sofern sie Freelancer überhaupt erwähnen) sind mehr als vage.

Eigentlich beschleicht einen das Gefühl, dass da kein Mensch so richtig durchblickt. Doch alle schieben Panik wegen der möglichen negativen Folgen. Wenn man noch nicht einmal eine Visitenkarte entgegennehmen kann, ohne sich eventuell strafbar zu machen, dann läuft etwas gehörig schief. Aber wir Deutschen sind schließlich Weltmeister darin, schwachsinnige Regeln durchzusetzen, die an der Realität völlig vorbei gehen.

Ist ja schön und gut, dass ich als Bürger die Kontrolle über meine Daten zurückgewinnen soll. Nur leider wird jeder seine Zustimmung geben, wenn er an einer Service-Leistung interessiert ist. Man denke nur an die ellenlangen AGBs, die sich kein Mensch durchliest, sie aber trotzdem annimmt.

Juckt es mich, wenn Google, Facebook und Co. meine Daten sammeln und sie wie auch immer verwenden? Nein, tut es nicht. Denn wenn ich ein kostenloses Angebot nutze, muss mir klar sein, dass das auch irgendwie finanziert werden muss. Etwas anderes anzunehmen, ist reichlich naiv.

An der DSGVO lässt sich eine goldene Nase verdienen. Angefangen von den Unternehmen, die für stolze Preise Infos zur Verordnung anbieten über die Datenschutzbeauftragten bis hin zu den Anwälten, die sich schon händereibend auf die Abmahnabzocke freuen. Ich als Freelancer, der nun wirklich keinen Schindluder mit seinen Kundendaten betreibt, habe das Nachsehen. Nun darf ich schwitzen und hoffen, dass der DSGVO-Kelch an mir vorüber geht. Herzlichen Dank auch!

Sandras kleine Texterschule Teil 2

9. Mai 2018

Meine erste Headline

An den Rechner und los geht‘s? Lieber nicht. Denn wenn du gleich die in die Tasten haust, wird nichts Originelles dabei herauskommen. Sondern nur eine fade Buchstabenreihe. Darum nimm dir erst einmal Stift und Papier und denk nach …

Um welches Thema geht es? Was sind die wichtigsten Begriffe? Welche Synonyme, Antonyme, Wortkombinationen, Redewendungen, Sprichwörter oder Zitate fallen dir dazu ein? Schreib alles auf und fang an, damit zu spielen. Ein Begriff klingt so ähnlich wie ein Wort in einem bekannten Filmtitel? Dann probier aus, ob es witzig klingt, wenn du ihn dort einsetzt. Oder eine Redewendung wird in diesem Zusammenhang doppeldeutig? Aufschreiben! Einfach alles, selbst wenn dir deine Idee superpeinlich erscheint. Erstens bringt sie dich vielleicht auf eine bessere und zweitens hast du den Kalauer sonst die ganze Zeit im Kopf.

Wenn die erste schöne Head steht, dann teste, ob sich das Prinzip auch auf die weiteren anwenden lässt. Hast du also in der ersten Line eine Redewendung „umgedeutet“, dann versuche es mit der zweiten genauso. Lässt sich das Spiel nicht fortsetzen, musst du leider auf deine Kreation verzichten (behalte sie aber im Hinterkopf, vielleicht kannst du sie ja anderweitig verwenden). Denn wenn die Heads kunterbunt durcheinander gewürfelt sind, wird es nicht rund. Auch unterschiedliche Länge oder Tonalität sind Headlineführungskiller.

Wenn du mit deinem Ergebnis glücklich bist, dann starte noch einmal von vorne. Denn du darfst nicht davon ausgehen, dass dein Kunde oder der Kunde deines Kunden die gleichen Vorlieben hat wie du. Also solltest du mindestens eine (gute) Alternative anbieten. Viel Erfolg :-)

 

Is there anybody out there?

4. Mai 2018

Im Zeitalter der digitalen Kommunikation schleicht sich vermehrt eine Unsitte ein: nicht zu antworten. Was im privaten Bereich schon ärgerlich ist, wirkt sich im geschäftlichen ziemlich kontraproduktiv aus. Wenn ich von einem (potenziellen) Kunden keine Antwort erhalte, gehe ich mittlerweile davon aus, dass er trotzdem meine Nachricht gelesen hat. Was leider nicht immer der Fall ist. Mal wird die Mail schlichtweg übersehen, mal landet sie im Spam-Ordner. Nach Tagen kommt dann die Nachfrage: Wo bleibt denn eigentlich mein Text/Angebot? Oops, haben Sie schon geschickt? Da muss ich mal nachsehen … Ich verstehe nicht, was daran so schwierig ist, kurz ein „ok“ zurückzumailen. Das sind nur zwei Buchstaben, die aber allen Beteiligten das Leben leichter machen. Das Schöne an der digitalen Kommunikation ist ja gerade, dass sie so flott und unkompliziert ist. Wenn man sie denn nutzt … Zum Glück sind die meisten meiner Kunden anders gestrickt. Ein Feedback kommt in der Regel spätestens am Folgetag. Aber es gibt auch andere Kandidaten. Die sollten sich davon mal eine Scheibe abschneiden.