Erst ist man schockstarr, dann treibt es einem die Schamesröte ins Gesicht, dann versinkt man im Boden. Die Ursache: Ein Fehler im eigenen Text. Wie kann das sein? Ich habe das doch fünfmal durchgelesen, mindestens! Aber da steht er, unübersehbar, der Beweis des eigenen Versagens.
Was in digitalen Medien ein Ärgernis ist, ist im Print-Bereich eine Katastrophe. Als ich anfing zu texten, wurde alles noch gedruckt. Da konnte man nichts schnell korrigieren. Der Fehler stand für immer und ewig da.
Mein persönlicher Tiefpunkt: Ein Druckfehler in der Traueranzeige meiner Mutter. Meine Textvorlage war zwar richtig gewesen, aber das machte die Schmach nicht weniger bitter. Die Druckerei hatte mir vorab einen streifigen Korrekturabzug gefaxt. Ich hätte den Fehler trotzdem sehen müssen!
Was ich damit sagen will? Selbst wenn einem ein Text noch so wahnsinnig wichtig ist, können einem Fehler passieren. Davor ist keiner gefeit.
Das Gute: Mindestens 90 % der Leser werden den Fehler überhaupt nicht sehen. Weil sie ihn entweder im Kopf automatisch korrigieren oder gar nicht wissen, dass etwas falsch ist. Damit will ich keinesfalls zur Schludrigkeit ermuntern. Gebt immer 100 %, um einen korrekten Text abzuliefern. Aber geißelt euch nicht, wenn euch doch einmal ein Fehler unterläuft.
Meine Empfehlung: Holt euch bei Print-Projekten noch einen Lektor mit ins Boot. Nach dem fünften Mal durchlesen seid ihr betriebsblind. Und Lektoren erkennen auch Fehler, von denen selbst ihr nicht einmal wusstet, dass es welche sind.
Niemand steht gerne als Depp da. Deshalb vermeiden wir es nach Möglichkeit, etwas zu fragen, was wir wissen sollten (oder glauben, wissen zu müssen). Im Privatleben ist uns das peinlich. Im Beruf erst recht. Doch diese „Fragescheu“ sollten wir ablegen. Zumindest, wenn es um Textaufträge geht. Nicht selten ist das Briefing des Kunden etwas dürftig. Handelt es sich um einen neuen Kunden oder Ansprechpartner, kommen wir in die Bredouille: Was wird von mir erwartet? Oute ich mich als inkompetent, wenn ich nachhake?
Meine Empfehlung: Auf jeden Fall nachfragen! Die Gefahr, textlich in die falsche Richtung zu galoppieren ist viel größer, als sich zu blamieren. Ist die Antwort unverständlich oder unzureichend, seid ruhig „penetrant“. Bittet um weitere Erklärungen und Informationen. Ein guter Kunde reagiert positiv, wenn ihr nicht einfach ins Blaue texten wollt. Er freut sich, wenn ihr ihn auf fehlende Informationen hinweist und liefert diese nach. Oder er entschuldigt sich dafür, dass er selbst nicht mehr Material hat und bittet euch, trotzdem loszulegen. Dann ist die Situation geklärt und niemand kann euch einen Vorwurf machen, wenn euer Text lückenhaft oder nicht korrekt ist.
Es kann aber passieren, dass jemand auf Nachfragen unwirsch reagiert. Das braucht euch nicht zu jucken. Denn das bedeutet nur, dass sich derjenige ertappt fühlt. Weil er genau weiß, dass das Briefing schlecht ist. Oder noch schlimmer: Er hat keine Ahnung, wovon er redet. Lasst ihr nicht locker, muss er das zugeben und selbst bei jemandem nachfragen. Damit zeigt er sich gleich zweimal inkompetent: euch gegenüber und gegenüber seinem Kollegen oder Vorgesetzten. Das sind dann die Leute, die besonders aggressiv oder zickig reagieren. Solche unangenehmen Kunden habt ihr nicht lange. Aber ihr könnt auch gut auf sie verzichten!
Nur wer nicht fragt, ist der Dumme.
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Schlechtes Zeitmanagement ist kein Zeichen von kreativem Chaos, sondern von mangelnder Zuverlässigkeit. Wenn ich einen Termin ausmache, dann halte ich ihn auch. Von meinen Freunden mag ich für meine Pünktlichkeit belächelt werden, meine Kunden erwarten sie. Dass ich sie diesbezüglich nie enttäusche, ist eine meiner Stärken und einer der Gründe, warum ich oft weiterempfohlen werde. Doch wie lässt sich Fehlplanung vermeiden?
Lote erst einmal aus, wann der Kunde wirklich den Text braucht. Das allseits gehasste „asap“ heißt bei den einen „lieber gestern als heute“, bei den anderen „Ende nächster Woche wäre schön“. Bestehe auf eine genaue Vereinbarung. Noch besser fixierst du den Termin schriftlich. Dann gibt es keinen Interpretationsspielraum und keine Missverständnisse. Wenn du selbst einen Liefertermin vorschlagen sollst, lege ihn nicht so, dass du ihn nur mit Ach und Krach halten kannst. Es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren und dann bist du verratzt. Also unbedingt einen Puffer einplanen. Zumal es zur Qualitätssicherung gut ist, deinen Text mit etwas Abstand noch einmal gelesen zu haben, bevor du ihn wegschickst.
Wenn deine Kunden eine sehr enge Deadline setzen, kann das nervig sein. Du darfst auch gerne diskutieren und dir einen Aufschub erbitten – bevor du eine Zusage machst! Was du aber keinesfalls tun darfst, ist, den Termin nicht einzuhalten. Wenn du also Dienstagvormittag vereinbart hast, dann ist es am Dienstagnachmittag zu spät. Am besten ist es, du schickst deinen Text noch am Abend zuvor. Dann hat ihn dein Kunde bereits morgens in seinem E-Mail-Postfach. Vielleicht sitzt er ja schon um 7 Uhr am Rechner und freut sich darüber.
Es muss keine Nachlässigkeit oder Zerstreutheit sein, wenn dein Kunde nicht auf deine Textlieferung antwortet. Tatsächlich kommt es vor, dass eine Mail (aus welchen Gründen auch immer) nicht zugestellt oder schlichtweg nicht wahrgenommen wird. Ein höflicher Kunde wartet vielleicht geduldig ab, bevor er sich vorsichtig nach deinem Text erkundigt. Um dann von dir die Auskunft zu bekommen, dass er ihm doch schon seit Tagen vorliegen sollte. Das ist unnötig und ärgerlich – für beide Seiten. Also gegebenenfalls lieber nachfragen. Vor allem, wenn es ein Kunde ist, der sonst immer zeitnah reagiert. Wenn man selbst im Stress ist, lässt man das mitunter bleiben. Hier muss ich mich selbst wieder ein bisschen disziplinieren. Denn wenn man nachhakt, signalisiert man dem Kunden: Ich erwarte von dir in Zukunft eine Rückmeldung.
Dieser Spruch ist furchtbar abgelutscht, ich weiß. Aber er stimmt trotzdem. Wenn dein Kunde also Input zu spät liefert, heißt das nicht, dass du ab sofort auch keine Termine mehr einhalten musst. Sollte der Kunde dadurch die rechtzeitige Abgabe gefährden, darfst du ihn natürlich freundlich darauf hinweisen. Ideal wäre es aber, wenn du den zugesagten Termin trotzdem schaffst. Damit sammelst du viele Pluspunkte. Doch auch hier gibt es Grenzen: Was nicht machbar ist, musst du nicht machen.
Die ehrliche Antwort lautet: Nicht. Es gibt Tage, an denen ich uninspiriert vor dem Rechner sitze und mir partout nichts Originelles einfallen will. Am liebsten würde ich diese mentalen Durchhänger ignorieren und einfach etwas ganz anderes machen. Aber leider geht das meistens nicht. Also hilft nur eins: Augen zu und durch!
Ob weißes Blatt oder leeres Dokument – irgendwann wird es euch entgegenleuchten. Doch was könnt ihr dagegen tun? Losschreiben! Nicht darüber nachdenken, ob das Gekritzelte oder Getippte kreativ ist, eher fader Standard oder gar holperig formuliert. Schmeißt eure hohen Ansprüche über Bord, damit da endlich etwas steht. Ihr werdet sehen: Das Allerschlimmste habt ihr jetzt hinter euch.
Natürlich empfehle ich euch nicht, einen Text in schlechter Qualität abzugeben. Oder ein Konzept, das langweilig oder nicht durchdacht ist. Aber der Anfang ist gemacht. Ihr habt jetzt eine Basis, auf der ihr aufbauen könnt. Wenn ihr mit dieser ersten Rohfassung durch seid, dann lasst das Ganze ein wenig ruhen. Optimal wäre bis zum nächsten Tag. Ist das zeitlich nicht drin, wenigstens für ein paar Stunden.
Setzt ihr euch wieder an den Schreibtisch, begrüßt euch eine beschriebene Seite. Jetzt könnt ihr euch an das Ausarbeiten und Finetunen machen. Et voilà: Ihr kommt zu einem Ergebnis, mit dem ihr rundum zufrieden seid. Manchmal entstehen aus solch schwierigen Anfängen sogar besonders gute Ideen oder Texte. Ihr müsst euch nur aus dem Kreativitätsloch befreien.
Die wenigsten von uns haben schon als Kind eine ganz klare Vorstellung davon, was sie einmal werden wollen/sollen. Hat man in diesem Alter bereits einen Wunschberuf, wird es bestimmt nicht der sein, den man später einmal ergreift. Ich zum Beispiel wollte Jägerin werden. Mir war zu diesem Zeitpunkt sicher nicht klar, was das bedeutet. Wahrscheinlich dachte ich, ich würde einfach nur durch den Wald spazieren und Rehe streicheln. Später wollte ich (wie so viele) Tierärztin werden, dann wollte ich Pferde züchten … Was danach kam, weiß ich nicht mehr. Aber eines war mir immer klar: Nie im Leben würde ich den ganzen Tag in einem Büro sitzen! Zum Glück habe ich von dieser vehementen Abneigung Abstand genommen. Sonst könnte ich meinen Beruf leider nicht ausüben. Bei mir hat es endlich Klick gemacht, als ich in einem Textseminar in der Bayerischen Akademie der Werbung saß. Auf einmal war mir klar: Das ist genau dein Ding. Bis ich dann ans Ziel gekommen bin, war es noch ein steiniger und weiter Weg. Aber davon habe ich schon an anderer Stelle berichtet. Heute geht es mir darum, woher man weiß, dass man auch das Zeug zum Texter hat. Darum habe ich mir für dich 10 Fragen ausgedacht:
Wenn du beim Lesen dieser Fragen mindestens 7 Mal genickt hast, könntest du ein begnadetes Texttalent sein (Ich beantworte natürlich alle mit „Ja“). Wenn es weniger oft war, könntest du trotzdem eins sein. Am wichtigsten ist es nämlich, dass du dich für das Thema begeisterst. Und das tust du offensichtlich. Sonst hättest du diesen Artikel nicht gelesen. Ob du ein richtig guter Texter werden kannst, wirst du nur herausfinden, wenn du es ausprobierst. Mit einem Praktikum machst du also sicher nichts verkehrt. Ganz wichtig: Lass dich nicht gleich entmutigen, wenn du nicht direkt übernommen wirst. Mach einfach weiter, bis du es geschafft hast (Du weißt ja: steiniger Weg …).
Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg dabei!
PS: Das Bild hat mal wieder rein gar nichts mit dem Text zu tun. Aber es ist immerhin von mir ;-)
Vor ein paar Wochen habe ich mich bei einigen Textkollegen umgesehen. Mich hat interessiert, wie andere sich präsentieren und welche Plattformen sie nutzen. Dabei bin ich zwangsläufig auf Blogs gelandet, in denen die erfahrenen Texter den Frischlingen Tipps geben. Ähnlich meinen Artikeln hier in „Sandras kleiner Texterschule“.
Sehr oft bin ich dort auf die Empfehlung gestoßen, eine Nische zu finden und sich zu spezialisieren. Da ich das in meinen 20 Jahren als freie Texterin nicht getan habe, wurde ich nachdenklich. Hatten die Kollegen vielleicht recht? Würde ich mir heute eine goldene Nase verdienen, wenn ich mich beizeiten auf einen klar eingegrenzten Bereich konzentriert hätte? Im Nachhinein lässt sich das schlecht beurteilen. Was ich aber mit Sicherheit sagen kann: Ich wäre äußerst unzufrieden.
Warum? Weil es mich zu Tode langweilen würde, immer nur für eine Branche, einen Kunden oder ein Medium zu texten. Einer der Gründe, warum ich damals meine Festanstellung gekündigt habe, war die Einseitigkeit. Denn meine Agentur hatte sich auf IT-Kunden spezialisiert. Wenn man dann die dreißigste Software-Firma mit ähnlichem Angebot auf dem Tisch hat, macht die Arbeit einfach keinen Spaß mehr. Und nicht nur das: Irgendwann gehen einem die Ideen aus. Man ertappt sich dabei, dass man Standardformulierungen verwendet. Oder es dämmert einem, dass man eine ganz ähnliche Headline-Führung schon einmal vorgeschlagen hat. Für einen Texter mit einem hohen Originalitäts- und Qualitätsanspruch ein absolutes No-Go.
Die Spezialisierung der Agentur hat mich auch in den Anfängen meiner Selbständigkeit noch verfolgt. Denn was für Aufträge bekommt man wohl bevorzugt, wenn man fast ausschließlich IT-Referenzen hat …? Ganz genau! Ich war gottfroh, als ich diese Altlast endlich los war und für ganz andere Kunden texten durfte. Denn genau das ist es, was ich an meinem Job so mag: die Abwechslung. Dass ich mich immer wieder in neue Themen einarbeiten darf und dabei jede Menge Interessantes dazu lerne.
Außerdem ist es vernünftig, sich nicht zu sehr auf eine Branche zu konzentrieren. Das dürften aktuell so einige Kollegen schmerzlich feststellen, die sich dagegen entschieden haben, Allrounder zu werden. Oder die sich sogar (ganz grober Fehler) nur auf einen einzigen Kunden verlassen haben. Wer sich zum Beispiel auf Gastronomie oder Tourismus spezialisiert hat, ist jetzt – unfein ausgedrückt – im Arsch. Und dass selbst der beste Kunde unter Umständen wegbrechen kann, aus welchen Gründen auch immer, sollte einem stets bewusst sein.
Darum mein Tipp an Freelancer jeglicher Art: Werdet keine Spezialisten, sondern Allrounder! Seht zu, dass ihr möglichst viele Kunden aus den verschiedensten Bereichen habt. Dann kann euch eine Krise nicht so schnell aus der Bahn werfen und ihr habt auch nach 20 Jahren Selbständigkeit noch Freude an eurem Beruf.
Gerade erst ist es wieder passiert. Jemand wollte mir eine Katze im Sack andrehen. Die Anfrage kam über ein Freelancer-Portal. Sie klang ganz interessant, aber es gab eine feste Honorarpauschale, die recht knapp bemessen war. Mein erster Impuls: Finger weg! Aber dann dachte ich mir: Vielleicht bist du ja übervorsichtig und lässt dir einen guten Job entgehen.
Weil das Briefing nur aus wenigen Zeilen bestand (mit unpassenden Buzzwords), hakte ich bei dem Portal nach. Die Antwort kam zwar schnell, war aber immer noch lückenhaft. Daraufhin wollte ich wissen, ob man den Auftrag noch ablehnen könne, wenn sich beim Briefing durch den Kunden herausstellen sollte, dass wir von völlig unterschiedlichen Voraussetzungen ausgehen. Das wurde verneint, mit dem Hinweis, dass andere bereits ihr ernsthaftes Interesse bekundet hätten (Leute, die keine nervigen Fragen stellen!). Will heißen: Irgendein armer unerfahrener Freelancer hat sich ohne ein konkretes Briefing auf eine feste Pauschale eingelassen. Diese fiese Katze im Sack finde ich persönlich fast noch schlimmer, als sich bewusst unter Wert zu verkaufen, weil gerade Not am Mann ist.
Mein erster Impuls war also richtig. Leider habe ich nicht gleich auf ihn gehört und Zeit darauf verschwendet, herauszufinden, ob die Pauschale angemessen ist. Darum meine Message an euch: Wenn ihr skeptisch seid bei einer Anfrage, hat das meist einen guten Grund. Ich habe es noch nie bereut, einen Job abgelehnt zu haben. Aber bei manchen habe ich bereut, sie angenommen zu haben.
– Was steht auf deiner Shitlist? –
Jeder hat seine Füll- und Wiederholungswörter. Vor allem bei Texten, die vom Stil her eher locker sind. Bei mir sind das zum Beispiel „aber“, „auch“ oder „nicht“. Um diese zu vermeiden, habe ich mir eine Shitlist angelegt. Auf dieser sind all die bösen Worte, die ich so gerne verwende. Versucht doch mal eure üblichen Verdächtigen herauszufinden. Und dann geht mit der Suchfunktion über einen längeren Text von euch. Das Ergebnis kann ziemlich ernüchternd sein. Vor allem, wenn man einen seiner weniger konzentrierten Tage hat. Ist aber (oops!) nicht (Verzeihung!) so schlimm: Oft kann man umformulieren oder sie problemlos durch Synonyme ersetzen. Im Idealfall kann man die Wörter einfach löschen, ohne dass etwas fehlt. Manchmal muss man ein bisschen mehr Zeit aufwenden. Aber (zefix!) für den Text ist das eine super Qualitätskontrolle! Irgendwann hat man seine persönliche Shitlist im Kopf und arbeitet sie beim Korrigieren automatisch ab.
– Geht nicht, gibt’s schon! –
In einem meiner Artikel habe ich bereits das Thema „Happy Problems“ behandelt. Gemeint ist der Zustand, wenn so viele Anfragen reinkommen, dass man latent in Panik gerät. Meist löst sich dieser dann doch in Wohlgefallen auf. Mit Augen zu und durch – und etwas Glück. Manchmal muss man aber einsehen, dass die eigenen Kapazitäten am Limit sind. Und dann muss man den Mut haben, „Stopp!“ zu sagen.
Für jeden Freelancer ein totaler Horror. Vor seinem geistigen Auge sieht man verprellte Neu- und angesäuerte Stammkunden. Ja, das kann passieren. Noch viel schlimmer aber ist es, wenn man wegen der zu großen Arbeitslast einen schlechten Job abliefert. Damit schadet man dem Auftraggeber und sich selbst noch mehr. Wichtig ist jedoch, dass man nicht einfach nur absagt, sondern Alternativen anbietet. Darum mein Tipp an euch: Sucht euch zwei bis drei Kollegen, auf die ihr euch 100 % verlassen könnt und die im Notfall für euch einspringen können. So lasst ihr den Kunden mit seinem Problem nicht alleine und ihr zeigt, dass er euch wichtig ist.
Einen Stammkunden werdet ihr nicht verlieren, nur weil einmal ein Kollege einen Auftrag übernimmt. Ein Neukunde ist mit ziemlicher Sicherheit weg. Aber den hättet ihr mit einem halbherzig erledigten Job auch nicht gehalten. Außerdem solltet ihr immer daran denken, dass ihr auf diese Art selbst zu Aufträgen (und Neukunden) kommen könnt. Irgendwann ist es bei euch wieder ruhiger und bei einem der Kollegen brennt die Hütte …
– Neukunde? Nein, danke! –
Es kommt nicht so oft vor, aber heute habe ich einen Neukunden abgelehnt. Nicht weil er fragwürdige Produkte oder Services anbietet (auch das gab es schon), sondern weil er meine Geduld überstrapaziert hat. Vor zwei Jahren hatte er erstmals wegen eines Jobs bei mir angefragt. Heute ging es immer noch um denselben. Wie das? Ich hatte ihm auf den Erstkontakt hin E-Mails geschickt und Sprachnachrichten hinterlassen. Es passierte wochenlang nichts. Dann eine Antwort, dass ich mich doch wieder melden solle. Ich tat es, aber wieder erfolglos. Es gingen ein paar Monate ins Land, dann kontaktierte er mich erneut und das Spielchen ging wieder von vorne los … Ich habe mich gefragt: Wie soll das etwas werden, wenn es schon so zäh ist, bevor der Job überhaupt angefangen hat? Und genau das habe ich ihm heute mitgeteilt. Mit der Empfehlung, sich doch jemanden zu suchen, der in puncto Zuverlässigkeit etwas entspannter ist …
Fazit: Meine lieben Textkollegen und solche, die es werden wollen: Ihr müsst euch nicht alles gefallen lassen. Und wenn ihr bei einem Job schon im Vorfeld ein schlechtes Gefühl habt, dann lehnt ihn ab. Sonst sind Ärger und Frust vorprogrammiert.