Ich werde nicht umhin kommen, einen neuen Blogartikel zu schreiben. Das zeckige Corona-Virus wird uns wohl noch eine Weile erhalten bleiben. Wie wahrscheinlich alle werde ich langsam hibbelig. Über ein Jahr soziale Isolation machen selbst einem Texter zu schaffen. Wir wurschteln ja an für sich sehr gerne alleine vor uns hin. Möglichst ohne jegliche Ablenkung. Aber inzwischen wird es mir zu still und zu einsam. Ich werde jetzt nicht anfangen, Partys zu schmeißen oder auf Querdenker-Demos zu gehen. Doch mit dem Noch-vorsichtiger-sein-als-verlangt ist Schluss. Seit einem halben Jahr heißt es „Nur noch diese letzte Kraftanstrengung und dann …“ und ein Ende ist immer noch nicht in Sicht. Ja, wir kommen vorwärts. Aber von einem Normalzustand sind wir weit entfernt. Ab wann geht eigentlich der Ausnahme- in den Normalzustand über? Da mag man gar nicht drüber nachdenken.
Aber jetzt genug gefrustet. Vielleicht sind wir wirklich auf der Zielgeraden. Ich hoffe es sehr. Also: Haltet noch ein bisschen durch, liebe Leute. Es kommen schon bald wieder bessere Zeiten. Und wenn sie auch noch nicht „normal“ sein mögen, so werden sie doch viel angenehmer sein als die letzten Monate. Außerdem kommt der Sommer und und und. Einmal Lächeln, bitte!
Ich weiß, dass ich schon längst etwas für meinen Blog hätte schreiben müssen. Das Dumme ist nur, dass ich über das einzige Thema, das gerade alle beschäftigt, nichts schreiben will.
Fangen wir gleich an mit dem wichtigsten Link, den jeder Bahn-Fahrer kennen muss: https://www.bahn.de/p/view/service/auskunft/fahrgastrechte/entschaedigung.shtml
Falls ihr jetzt denkt, ihr könntet hier online eine Entschädigung beantragen – weit gefehlt! Man kann sich dort das Fahrgastrechte-Formular als PDF downloaden, das man ausfüllen, ausdrucken und per Post schicken muss – zusammen mit einem Ausdruck des Online-Tickets(!). Das Porto muss man natürlich selbst übernehmen. Alternativ kann man damit auch an einen Bahn-Schalter gehen. Aber da zahlt man dann doch lieber die 80 Cent für die Briefmarke.
Was im Fahrgastrechte-Formular allerdings nicht vorgesehen ist: die Erstattung von Reservierungen. Wozu man die braucht? Weil die Bahn es regelmäßig schafft, diese platzen zu lassen. Alle, die öfters mit dem Sprinter München-Berlin fahren, wissen ein Lied davon zu singen. Denn der eigentlich vorgesehene Zug entfällt meist wegen eines „technischen Defekts“ und wird durch einen anderen Zug ersetzt. Na, dann ist doch alles super, oder? Leider nein. Denn erstens verfügt der Ersatzzug stets über weniger Sitzplätze, so dass es den gebuchten Sitzplatz oft gar nicht gibt; zweitens würde es einem auch nichts bringen, wenn es ihn gäbe, weil alle Reservierungen im Ersatzzug ungültig sind (was allerdings nur auf Nachfrage kommuniziert wird und somit nur einem Teil der Fahrgäste bekannt ist = Bombenstimmung!). Auch hier besteht natürlich die Möglichkeit, ins „Reisezentrum“ zu gehen. Ob man dazu noch Lust hat, wenn man ein paar Stunden vor dem Klo auf dem Boden gesessen ist? Eher nein. Aber für diesen Fall gibt es einen „Workaround“: Man schreibe an kundendialog@bahn.de und schildere den Sachverhalt unter Angabe der Bankverbindung und Anhängen des Online-Tickets als PDF. Dann funzt es.
Was mich maßlos ärgert, sind nicht die Ausfälle als solches (siehe Headline), sondern dass man sich selbst um eine Erstattung für eine nicht erbrachte Leistung kümmern muss und dies noch dazu so unkomfortabel wie nur möglich gestaltet wird. Technisch gesehen wäre es mit Sicherheit kein Problem, das Geld automatisch aufs Konto zu überweisen, sofern das Ticket online gebucht wurde. In meinen Augen reines Kalkül. Denn die Bahn kann davon ausgehen, dass ein Großteil der Fahrgäste die Erstattung nicht einfordert (aus Unwissenheit oder wegen des Aufwands). Bei verfallenen Reservierungen dürfte der Anteil sogar verschwindend gering sein. Ebenso beschleicht einen das Gefühl, dass die kürzeren Ersatzzüge bewusst eingesetzt werden, um Kosten zu sparen.
Und falls jetzt wieder jemand meint, dass ich ein „Bahn-Basher“ bin, der lieber mit dem Auto fährt – nicht im Ansatz. Ich ziehe es immer vor, den Zug zu nehmen. Selbst wenn es für mich eine längere Fahrtzeit bedeutet. Aber die Bahn macht es mir wirklich nicht leicht. Ich könnte hier jetzt stundenlang darüber lamentieren, was alles passiert ist auf meinen Fahrten in den letzten Jahren. Doch ich bin es leid.
Bahn, krieg es bitte-bitte endlich mal auf die Reihe!
In Liebe, dein letzter Fan ❤
Falls jemand überlegt, eine Partner BahnCard zu bestellen – das ist eine Supersache, weil günstiger. Sollte man jedoch einen anderen Wohnort haben als der Partner, muss man sehr viel Geduld mitbringen. Denn mit zwei Adressen und zwei Namen ist die Bahn völlig überfordert. Ich warte nun schon seit gut drei Monaten auf die physische Version meiner BahnCard. Zum Glück haben sich bisher alle Schaffner mit der digitalen BahnCard in der DB Navigator App zufrieden gegeben. Was aber keine Selbstverständlichkeit ist. Denn theoretisch bin ich verpflichtet, trotz digitaler BahnCard noch die physische mit mir zu führen. Zumindest wird einem das mitgeteilt, wenn man freiwillig auf das Ding verzichten will, weil man nicht mehr daran glaubt, dass es jemals ankommt. Da ich auch in diesen Wartemonaten Bahn fahre, ist es immer wieder spannend: Kommt heute der große Eklat? Werde ich einem Bahnmitarbeiter an die Gurgel springen müssen, weil er auf die Plastikkarte besteht? Der arme Mensch kann ja nichts dafür. Aber wenn man schon zigfach Mails geschrieben und angerufen hat und immer noch nichts da ist, dann kann einem schon der Kragen platzen. Ich kann nur mutmaßen, dass sie abwechselnd versuchen, meine Karte mit meinem Namen an die Adresse meines Mannes zu schicken und umgekehrt. Anders lässt sich nicht erklären, dass sie immer wieder zurückgeht und sie mir (angeblich) eine neue schicken möchten. Wobei ja auch interessant ist, dass eine zurückgegangene BahnCard offensichtlich zerstört und neu ausgestellt werden muss …?!? Aber immerhin gibt sich die Bahn alle erdenkliche Mühe: „Ganz herzlich bedanken wir uns für Ihre Kritik. Sie können sicher sein: Wir nehmen Ihre Hinweise sehr ernst und arbeiten daran, unsere Angebote und Services weiter für Sie zu verbessern.“ Das Versenden von Trost-Mails scheint also zu funktionieren. Für den Postweg ist sie vielleicht schon zu modern …
Warum müssen Geräte piepen, wenn sie mit ihrer Arbeit fertig sind? Zersetzt sich Geschirr, wenn man es nicht direkt aus der Maschine räumt? Befällt ein böser Kleiderpilz die Wäsche, wenn man sie nicht sofort aus der Trommel nimmt? Es muss wirklich Menschen geben, die auf dieses Piepen warten, weil sie sonst nicht wissen, wann der Vorgang beendet ist. Blinde … natürlich! Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen! Die Haushaltsgeräte sind inzwischen alle blindengerecht. Naja, Brailleschrift habe ich noch keine bemerkt und abgesehen von dem Piepen kommunizieren sie auch nicht mit mir. Da besteht noch Optimierungsbedarf. Aber an die blinden Schwerhörigen wurde gedacht: Mein Geschirrspüler gibt in kurzen Abständen sieben Mal ein penetrantes Dreierpiepen von sich. Wenn man dummerweise gerade nicht hinhechten kann, geht einem jedes einzelne davon durch Mark und Bein. Gleich hast du deinen letzten Piep getan, du Höllenmaschine … (ノಠ益ಠ)ノ彡┻━┻
PS: Manchmal hilft es, sich Dinge von der Seele zu schreiben. So bin ich jetzt auf die Idee gekommen, mal nachzusehen, ob sich der Piepton abschalten lässt. Und: Voilà, es geht! Der Tag ist gerettet.
Ich muss immer wieder feststellen, dass die Leute Schwierigkeiten haben, Angebot und Gesuch auseinanderzuhalten. Zum Beispiel, wenn man auf XING unterwegs ist. Da stehen dann unter „ich suche“ exakt die gleichen Begriffe wie unter „ich biete“. Ja, was denn nun? Manchmal lässt sich aus dem restlichen Profil erschließen, was gemeint ist. Aber beileibe nicht immer. Andere suchen etwas, lassen aber keine Kontaktaufnahme zu. Was noch bizarrer ist. Doch das ist wieder ein Thema für sich …
Auch Kleinanzeigen scheinen eine Großherausforderung darzustellen. Stichwort: Immobilien. Es ist erstaunlich, wie viele Gesuche unter den Angeboten zu finden sind. Bei einer Fifty-Fifty-Chance mit seiner Zuordnung richtig zu liegen, doch eine recht traurige Bilanz. Oder steckt dahinter ein perfider Plan? Wenn jemand sein Angebot einstellen will, sieht er gleich mein Gesuch und schreibt mich direkt an, um so Zeit zu sparen? So muss es sein. Ich weigere mich zu glauben, dass so viele Menschen einfach zu blöd dafür sind.
Ist euch auch schon einmal aufgefallen, dass Mischungen nie so sind, wie man sie gerne hätte? Im Studentenfutter zum Beispiel sind hauptsächlich Rosinen, gefolgt von weniger schmackhaften Nüssen (Cashew). Die Mandeln sind blanchiert (Frevel!) und überhaupt sind viel zu wenig Walnüsse drin. Das Gleiche gilt für die Colorado-Mischung von Haribo. Statt nur Lakritze und Lakritzkonfekt zu enthalten, finden sich darin so Ekeleien wie Himbeeren mit Geleekern oder diese Dinger mit Schaumfüllung und anderes Kroppzeug. Für mich als Lakritzfan bedeutet das, dass ich ein Drittel der Packung wegwerfen muss (Denn für Nicht-Lakritzfans sind die anderen Süßigkeiten in der Packung geruchlich und geschmacklich kontaminiert). In Knabbermischungen sind eindeutig zu wenig Fischli, dafür aber kastrierte Salzstangen und labbrige Chips. In Keks- oder Pralinenmischungen … ach, es ist ein Trauerspiel. Warum ich mir dann überhaupt Mischungen kaufe? Ohne Rosinen kann man so schlecht Korinthenkacken.
Mein erstes Geld habe ich damit verdient, Papiersterne auszuschneiden und diese an meine Nachbarn zu verkaufen. Das muss so mit ca. sechs bis sieben Jahren gewesen sein. Dabei habe ich so viel eingenommen, dass ich mir davon die „Schatzinsel“ auf Schallplatte kaufen konnte. Also ein durchaus ordentlicher Verdienst. Anders sah es bei meinem ersten Job mit fester Bezahlung aus. Den hatte ich mit zwölf im Münchner Tierpark Hellabrunn. Ganze 20 DM gab es damals für einen 8-Stunden-Tag mit Ponyführen, Striegeln, Ausmisten und Karussell-Betrieb. Letzteres war unter Sicherheitsaspekten auch äußerst fraglich. Darf man ein 12-jähriges Kind ein Karussell bedienen lassen? Ich bezweifle es. Doch damit der Ausbeutung nicht genug: Wir kleinen Sklaven durften nur den Eingang nehmen, der direkt zum „Kinderzoo“ führte. Der Bus hielt aber am anderen Ende des Tierparks (die U-Bahn-Station gab es zu dieser Zeit noch nicht). Wollten wir aber den Haupteingang nehmen, um nicht den kompletten Tierpark umrunden zu müssen, hieß es Eintritt zahlen. Schließlich galt es zu vermeiden, dass wir auf dem Weg zur Arbeit kostenlos ein Tier ansehen. Meine Mutter hat sich damals erbarmt und mir eine Jahreskarte gekauft (und die war richtig teuer!), damit ich nicht jeden Tag einen Riesenumweg latschen musste.
PS: Als ich nachsehen wollte, wie dieser Bereich denn nun hieß (Kinderzoo), habe ich festgestellt, dass es ihn seit 2012 nicht mehr gibt. Anscheinend sind die üblen Machenschaften inzwischen aufgedeckt worden.
PPS: Das Bild zeigt natürlich nicht mich, sondern ein kleines Mädchen 1908 in South Carolina, das über meine „Probleme“ nur hätte lachen können.
Es gibt Momente, in denen das Handy keine Geräusche machen sollte: z. B. bei einer Trauerfeier. Neulich war ich auf einer solchen. Ich hatte selbstredend das Handy auf lautlos gestellt. Nur dann fiel mir ein, dass vielleicht doch irgendein Sound dadurch nicht blockiert sein könnte. Hektisch griff ich in meine Tasche, um es auszuschalten. Leider entschied es sich stattdessen für einen Neustart. Wer ein Motorola besitzt, weiß, was das bedeutet: Ein lautstarkes „!!!HELLO MOTO!!!“ am Ende der Hochfahranimation. Was also tun? Mitten in der Trauerfeier rausrennen …? Die Pein ertragen, wenn alle Trauergäste mich mit vernichtenden Blicken anschauen …? Meine liebe Cousine erkannte direkt das Dilemma (sie hat auch ein Motorola). Geistesgegenwärtig wickelte sie das Handy in mehrere Mäntel ein und legte noch ihre Tasche obendrauf. Der ein oder andere hat es wohl trotzdem gehört. Aber der Rieseneklat blieb aus. Puh! Inzwischen habe ich herausgefunden, wie ich diesen depperten Sound ausschalten kann. Die Info habe ich gleich an meine Cousine weitergeleitet, was sie sehr gefreut hat …
Letzten Samstag musste ich mit einem Transporter nach Berlin fahren. Nun ist es so, dass ich eigentlich nur mein eigenes Auto gerne fahre. Alle anderen sind mir suspekt. Aber leider passt in meinen Polo nicht viel rein. Darum also der gemietete Transporter. Hier das Drama in Stichpunkten …
6.00 Uhr: aufstehen
7.15 Uhr: nach München fahren, um Transporter zu holen (Stau, Wischwasser geht unterwegs aus, keine Sicht wegen grauer Scheiben)
8.15 Uhr: Ankunft bei Hertz (keine Spanngurte im Transporter, hallo Transporter ohne Spanngurte???)
8.30 Uhr: Spanngurte kaufen bei Toom (zum Glück günstig)
8.45 Uhr: mit Transporter nach Holzkirchen (wieder Stau)
9.30 Uhr: Ankunft
9.30 Uhr bis 10.45 Uhr: einladen
10.45 Uhr: losfahren Richtung Berlin (bis Nürnberg ein Stau nach dem anderen)
15.30 Uhr: Tankstopp nötig, weil Sprit nicht bis Berlin reicht (Tankdeckel lässt sich nicht öffnen, bitte drei Personen um Hilfe, der Dritte schafft es dann, Dame bei Hertz meint, vermutlich verklemmt oder eingefroren)
16.30 Uhr: Weiterfahrt
16.35 Uhr: Steinschlag auf der Windschutzscheibe (hurra Selbstbehalt wird fällig)
18.30 Uhr: Ankunft in Berlin
18.30 Uhr bis 19.00 Uhr: ausladen
19.00 Uhr: losfahren zu Ikea
19:01 Uhr: Polizeiwagen mit Blaulicht kommt mir entgegen, Polizisten wollen, dass ich mit dem fetten Transporter in der dunklen, engen, beidseitig vollgeparkten Straße rückwärtsfahre, um sie durchzulassen (ich weigere mich, um nicht die anderen Autos zu schrotten, Polizistin keift mich an, dass ich das doch bitte der Frau erzählen soll, die gerade verprügelt wird, gibt aber nach einigen Minuten auf und der Streifenwagen fährt flott rückwärts aus der Straße raus)
19.15 Uhr: Ankunft Ikea
21.30 Uhr: mit 200 kg beladener Einkaufswagen fährt mir in die linke Hacke (heute weiß ich, dass nicht die Achillessehne gerissen, sondern „nur“ das Außenband überdehnt ist, yeah!)
21.35 Uhr: einladen
22.00 Uhr: losfahren
22.30 Uhr: Ankunft
22.30 Uhr bis 23.00 Uhr ausladen
23.10 bis 24.00 Uhr Essen beim Italiener (Highlight des Tages, danach direkt schlafen)
6.30 Uhr: aufstehen
7.00 Uhr: Transporter zu einer Berliner Hertz-Station fahren (unter fiesen Schmerzen, da Kupplung treten die denkbar ungünstigste Bewegung)
7.35 Uhr: nach langer Parkplatzsuche Ankunft (vorher nicht mehr getankt, da bloß keine Umwege fahren mit dem schmerzenden Fuß, kostet 82 Euro extra, auch wenn Tank ¾ voll)
7.40 Uhr: will Schlüssel in Briefkasten einwerfen, aber da steht etwas von einem Rückgabeformular, das ich dummerweise nicht bekommen habe
7.40 Uhr bis 8.00 Uhr: warten, dass das Call Center von Hertz aufmacht (erfreulich: kann auch formlos die notwendigen Daten aufschreiben)
8.05 Uhr: nach Schlüsseleinwurf humpeln zur nächsten S-Bahn-Station (zwischendrin fast Treppe runtergefallen, da Geländerstück fehlt)
9.44 Uhr: endlich Zug nach München
14.10 Uhr Ankunft München Hbf (weiter zum Ostbahnhof, Wischwasser in mein Auto einfüllen, ab nachhause, Kupplung von meinem Auto lässt sich zum Glück leichter treten, ist aber immer noch schmerzhaft)
15.30 Uhr: Ankunft zuhause (jetzt kann ich endlich in Ruhe sterben …)