Konzeption & Text. Sandra Cremer




Vom Werben und Schreiben

24. März 2015

2015-03-24 10.08.33Ich hatte es ja letztens schon erwähnt: Im Grunde unseres Herzens sind wir Werbetexter verkappte Schriftsteller. Das habe ich jetzt einfach mal so in den Raum geworfen, ohne ein einziges Beispiel zu nennen. Dabei gibt es so viele und vor allem auch so gute. Nehmen wir einmal Martin Suter, der seine Position als CD einer renommierten Agentur gegen das Schriftstellerdasein eingetauscht hat. Oder wussten Sie, dass der Krimiautor Wolf Haas früher als Werbetexter gearbeitet hat? Auch Frank Schätzing kommt ursprünglich aus der Werbung. Und jetzt fragen Sie sich vielleicht: Wie sieht es denn mit der Frau Cremer aus? Hat die keine Ambitionen in diese Richtung? Aber selbstverständlich! In meiner Schublade wartet seit Jahren ein dicker Stapel handbeschriebener Blätter auf die weitere Verwertung. Und wenn sie nicht verblichen sind, dann warten sie noch heute.

Heute mache ich mal Werbung …

5. März 2015

Goethe_(Stieler_1828)Das macht sie doch immer, werden Sie jetzt sagen. Da haben Sie völlig Recht. Aber heute mache ich mal unentgeltlich Werbung für eine Seite, in der immer wieder echte Perlen zu finden sind: Belles Lettres, ein Onlinemagazin und Video-Pod­cast für Sprach­kunde und Sti­li­stik. Ich gebe zu, dass es hier in sprachlichen und stilistischen Fragen sehr in die Tiefe geht. Und auch ich habe nicht alle Artikel bis zum Ende gelesen. Aber weil wir Werbetexter ja zum großen Teil verkappte Schriftsteller sind (viele werden es dann auch tatsächlich), finden wir es fantastisch, wenn sich jemand so intensiv und liebevoll mit Sprache auseinander setzt. Stöbern Sie doch mal rein bei den schönen Buchstaben: http://www.belleslettres.eu/

Kontrolle ist besser

26. Februar 2015

Trojan_Room_coffee_pot_xcoffeeJeder kennt es: Irgendein rücksichtsloser Mensch nimmt den letzten Kaffee und macht keinen neuen. Doch manchmal hat das auch sein Gutes. Zum Beispiel, wenn es zur Erfindung der Webcam führt. Wir sehen hier die Trojan Room Coffee Pot Camera, die am 11. November 1991 im Computerlabor der University Cambridge installiert wurde. Nachdem die Kanne hier ziemlich leer aussieht, wird wohl jemand eins auf den Deckel bekommen haben. Das Bild stammt übrigens von Quentin Stafford-Fraser, der aber nichts gegen die Verwendung hat. Thanks, Quentin!

Heute nur für Morser

23. Februar 2015

– – / . – / – . / – . – . / . . . . / – – /. – / . – . .

. . – . / . – / . / . – . . / . – .. / –

. / . . / – . / . / – – /

. / . . / – . / . . – . / . – / – . – . / . . . . /

– . / . . / – . – . / . . . . / – / . . .

– . / . / . . . / – . – . / . . . . / . / . . / – / . / . . .

. / . . / – .

Wo bleibt der Service?

11. Februar 2015

2014-12-13 00.10.25Immer wieder gibt einem die Bahn neue Rätsel auf. Wie man es schaffen kann, fast immer Verspätung zu haben. Aber auch, wie es den Bahnmitarbeitern gelingt, bei diesem ganzen Chaos gute Laune zu bewahren. Stressresistenz ist ganz sicher eines der wichtigsten Einstellungskriterien. Doch heute geht es um etwas anderes. Als ich neulich mit der Regionalbahn fuhr, sah ich diesen einladenden Klappsitz mit der Aufschrift „Bitte für Cateringservice freihalten“. Alle Fahrgäste haben den Hinweis brav befolgt. Alle freuten sich schon auf den Cateringservice. Vergebens. Dabei hatte ich mir so schön ausgemalt, wie in erstaunlicher Geschwindigkeit Tische und Stühle wie aus dem Nichts aufgebaut und die wunderbarsten Speisen und Getränke aufgetischt werden. Aber nein, hungrig und durstig musste ich wieder aussteigen. Das nächste Mal schaue ich nach, ob unter der Sitzklappe nicht vielleicht eine Minibar versteckt ist. Das würde auch die gute Laune der Bahnmitarbeiter erklären.

Happy Birthday, Gene Hackman!

30. Januar 2015

Heute wird Gene Hackman 85 Jahre alt. Gefühlt habe ich ihn schon in Hunderten von Filmen gesehen. Tatsächlich können es aber höchstens 77 gewesen sein. Denn in mehr Filmen hat er nicht gespielt. Es muss an seinem großen schauspielerischen Talent liegen und daran, dass man die Filme nicht vergisst, in denen er geglänzt hat. Dass er 2004 seine Karriere für beendet erklärt hat, tut dem keinen Abbruch. Ein Oscar für sein Lebenswerk wäre da schon angemessen. Steve Martin hat schließlich 2014 auch einen bekommen. Also, werte Akademiemitglieder, es wird Zeit!

 

PS: Ein Bild wäre natürlich schön gewesen, aber ich möchte keine Copyright-Probleme bekommen … ;-)

Ich FR-EU mich!

13. Januar 2015

2015-01-13 11.20.53

Seit dem 1. Januar ist es erlaubt: die Kennzeichen-Mitnahme zu einem neuen Wohnort. Und ich bin einer der 9,3 Millionen Deutschen, die dieses Jahr davon profitieren können. Streng genommen sind es aber nur 5,3 Millionen, weil nicht jeder ein Auto besitzt. Noch strenger genommen sind es noch weniger, weil manche mehr als ein Auto besitzen. Aber so kleinlich will ich jetzt nicht sein. Hier geht es ja schließlich um meinen persönlichen Vorteil: Denn im Sommer ziehe ich von Baden-Württemberg zurück in meine alte Heimat Bayern. Nun muss ich nicht meine guten alten Nummernschilder abschrauben, nur um ein M-X oder dergleichen herumzufahren. Mein Freiburger Kennzeichen kommt mit! FR-EU!

Fantasie ist alles

2. Januar 2015

schweinIch bin kein Freund des Blei(ver)gießens. Meine Omen finde ich lieber draußen auf der Straße. Na, haben Sie’s erkannt? Jawoll, das ist ein Glücksschwein! Und ich bin so nett und teile es mit Ihnen.

Frohes neues Jahr!

Immer schön manierlich!

30. Dezember 2014

gartenlaube

So hübsch gesittet ging es zu an Silvester Ende des 19. Jahrhunderts. Zumindest, wenn man diesem Bild aus „Die Gartenlaube“ von 1885 Glauben schenken darf. Übrigens das erste große deutsche Massenblatt, der Vorläufer der heutigen Illustrierten (in ihren Hochzeiten soll sie von bis zu fünf Millionen Menschen gelesen worden sein). Nun auch dieser Vorläufer wird wohl schon mehr Schein als Sein präsentiert haben. Wenn man hin und wieder einen Arzt oder einen Friseur besucht, ist man über derlei Blätter ja bestens informiert. Vielleicht nicht topaktuell, aber wenn man nicht aufs Datum sieht, fällt das kaum auf. Die Menschen und die Themen bleiben immer die gleichen.

Lassen Sie sich also nicht aus der Fasson bringen, wenn Ihre Silvesterparty nicht ganz so kontrolliert abläuft. Ich bin mir sicher, früher haben sie es auch richtig krachen lassen. Nur da gab es eben noch keine Smartphones …

Weihnachten ist die große Zeit des Zuviel

18. Dezember 2014

Diesen Spruch habe ich soeben im Internet gefunden. Er stammt von einem James Henry Leigh Hunt (1784-1859), seines Zeichens englischer Essayist, Dichter und Kritiker. Dabei war im 18. und 19. Jahrhundert Weihnachten mit Sicherheit noch vergleichsweise harmlos. Nicht ein kompletter Overload, der schon nach Ende der Sommerferien beginnt. Die Frage ist, wieviel Freude und Besinnlichkeit noch bei Termin- und Erwartungsdruck sowie Konsumterror übrig bleibt. Und selbst, wenn man versucht, sich so weit wie möglich dem ganzen Spektakel zu entziehen, so gelingt es doch nie ganz. Außer man ist ein kinderloser Eremit in einem nicht christlich geprägten Land.

Ich hoffe, dass Sie liebe Leser doch noch ein paar ruhige und schöne Momente mitnehmen dürfen und wünsche Ihnen ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!


Zum Inhalt springen