Man kommt dem Thema DSGVO nicht aus und wenn man sich noch so sperrt. Immer wieder lese ich, dass ich als Freelancer genauso betroffen bin. Aber was für mich denn nun genau zu tun ist, das findet sich leider nirgends. Alle Artikel (sofern sie Freelancer überhaupt erwähnen) sind mehr als vage.
Eigentlich beschleicht einen das Gefühl, dass da kein Mensch so richtig durchblickt. Doch alle schieben Panik wegen der möglichen negativen Folgen. Wenn man noch nicht einmal eine Visitenkarte entgegennehmen kann, ohne sich eventuell strafbar zu machen, dann läuft etwas gehörig schief. Aber wir Deutschen sind schließlich Weltmeister darin, schwachsinnige Regeln durchzusetzen, die an der Realität völlig vorbei gehen.
Ist ja schön und gut, dass ich als Bürger die Kontrolle über meine Daten zurückgewinnen soll. Nur leider wird jeder seine Zustimmung geben, wenn er an einer Service-Leistung interessiert ist. Man denke nur an die ellenlangen AGBs, die sich kein Mensch durchliest, sie aber trotzdem annimmt.
Juckt es mich, wenn Google, Facebook und Co. meine Daten sammeln und sie wie auch immer verwenden? Nein, tut es nicht. Denn wenn ich ein kostenloses Angebot nutze, muss mir klar sein, dass das auch irgendwie finanziert werden muss. Etwas anderes anzunehmen, ist reichlich naiv.
An der DSGVO lässt sich eine goldene Nase verdienen. Angefangen von den Unternehmen, die für stolze Preise Infos zur Verordnung anbieten über die Datenschutzbeauftragten bis hin zu den Anwälten, die sich schon händereibend auf die Abmahnabzocke freuen. Ich als Freelancer, der nun wirklich keinen Schindluder mit seinen Kundendaten betreibt, habe das Nachsehen. Nun darf ich schwitzen und hoffen, dass der DSGVO-Kelch an mir vorüber geht. Herzlichen Dank auch!
Im Zeitalter der digitalen Kommunikation schleicht sich vermehrt eine Unsitte ein: nicht zu antworten. Was im privaten Bereich schon ärgerlich ist, wirkt sich im geschäftlichen ziemlich kontraproduktiv aus. Wenn ich von einem (potenziellen) Kunden keine Antwort erhalte, gehe ich mittlerweile davon aus, dass er trotzdem meine Nachricht gelesen hat. Was leider nicht immer der Fall ist. Mal wird die Mail schlichtweg übersehen, mal landet sie im Spam-Ordner. Nach Tagen kommt dann die Nachfrage: Wo bleibt denn eigentlich mein Text/Angebot? Oops, haben Sie schon geschickt? Da muss ich mal nachsehen … Ich verstehe nicht, was daran so schwierig ist, kurz ein „ok“ zurückzumailen. Das sind nur zwei Buchstaben, die aber allen Beteiligten das Leben leichter machen. Das Schöne an der digitalen Kommunikation ist ja gerade, dass sie so flott und unkompliziert ist. Wenn man sie denn nutzt … Zum Glück sind die meisten meiner Kunden anders gestrickt. Ein Feedback kommt in der Regel spätestens am Folgetag. Aber es gibt auch andere Kandidaten. Die sollten sich davon mal eine Scheibe abschneiden.
Brauchen wir eine Frauenquote? Ich finde, nein. Aus dem Mund (oder den Fingern) einer Frau mag das komisch klingen. Aber ich werde erklären, wie ich zu diesem Schluss gekommen bin: Eine Karrierefrau ohne Kind und ein Karrieremann unterscheiden sich nicht. Ich denke, dass heute eine kinderlose Frau die gleichen Möglichkeiten hat wie ein Mann. Dass das nicht immer so war, ist mir klar. Noch bei der Generation meiner Mutter sah das ganz anders aus. Doch heute ist es so. Weil die Gesellschaft erkannt hat, dass wir genauso ranklotzen können wie Männer. In typisch „männlichen“ Berufen mag die Chancengleichheit immer noch nicht gegeben sein. Aber wie sieht es bei den typisch „weiblichen“ Berufen aus? Sind die Männer hier nicht genauso im Hintertreffen?
Eine Nicht-Mutter brauchen wir keineswegs durch eine Quote ins Management zu hieven. Die findet auch alleine ihren Weg nach oben. Und sie wird im Zweifelsfall genauso über Leichen gehen wie ihr männliches Pendant. Solche Frauen sind für ein Unternehmen keine Trendwende. Sie sind nur Männer mit Lippenstift und Kostümchen. Wer aber wirklich einen anderen Wind hineinbringen kann, das sind die Mütter. Denn die haben etwas ganz Wichtiges gelernt: zu teilen. Und zwar nicht brüderlich oder gerecht, sondern göttlich. Der Lernprozess geht schon in der Schwangerschaft los: Man darf nicht trinken, nicht rauchen und auch sonst nichts Ungesundes tun. Man teilt seinen Körper schließlich mit einem anderen Menschen. Ist das Kind erst einmal da, muss man seine eigenen Bedürfnisse noch weiter zurückstecken. Aber man tut es freiwillig und gerne, weil man dieses kleine Wesen liebt wie noch nie einen Menschen zuvor. Jetzt kann man einwenden, dass die Väter ja (zumindest nach der Geburt) auch Zugeständnisse machen und Kompromisse eingehen müssen. Das ist richtig. Doch ich behaupte ganz frech: Mütter spielen hier in einer ganz anderen Liga.
Als Mutter sind die beruflichen Chancen tatsächlich viel schlechter. Man muss eine Zwangspause einlegen, ist nicht mehr am Ball, kann fürs Erste vielleicht nur halbtags arbeiten. Und dann kommt im Bewerbungsgespräch die Frage: „Was machen Sie, wenn Ihr Kind krank ist?“ Tja, was tut man? Man kümmert sich um sein Kind, wenn man nicht das Glück hat, dass willige Verwandte einspringen. Aber da die Großfamilie im Aussterben ist, werden sehr viele diese Option nicht haben. Also Wiederschauen!
Aber genau die Mütter wären eine Riesenchance für Unternehmen. Sie bringen wirklich einen ganz neuen Aspekt ins Business hinein: „Ich bin nicht der wichtigste Mensch, den es gibt. Manchmal müssen meine eigenen Interessen einfach hinter denen anderer zurückstehen.“ Das ist die Grundvoraussetzung für Empathie und Rücksichtnahme. Und somit die Basis, um tatsächlich ganz andere Wege zu gehen und neue Lösungen zu finden.
Darum brauchen wir keine Frauen-, sondern eine Mütterquote.
PS: Liebe Nicht-Mütter, ich will euch hier nicht schlecht machen. Ihr seid toll. Aber ihr braucht niemanden, der euch zu einem Posten verhilft. Das schafft ihr ganz alleine.
PPS: Wie man unschwer herauslesen kann: Ich bin selber Mutter. Nur habe ich als Selbständige keine Nachteile dadurch. Ich musste nur eine ganz kurze Pause einlegen und danach konnte ich mir meine Zeit so einteilen, dass sich Kind und Beruf gut unter einen Hut bringen lassen. Da mein Sohn heute bereits fast 14 Jahre alt ist, sind die „Einschränkungen“ kaum noch vorhanden. Aber das Potenzial der vielen nichtselbständigen Mütter mit kleinen Kindern wird einfach nicht wahrgenommen. Darum möchte ich mich heute für diese wahren Power-Frauen stark machen.
PPPS: Eigentlich bin ich aber kein Freund von Quoten. Man sollte nichts erzwingen. Ich fände es besser, wenn hier von alleine ein Umdenken stattfindet.
Bloß kein Stillstand! Lieber wird etwas schlechter, als dass es gleich bleibt. Nach diesem Motto verfährt auch XING in der letzten Zeit. Ich schätze dieses Netzwerk sehr und nutze es schon seit ca. 14 Jahren. Bis vor ein paar Monaten war ich immer glücklich damit. Aber aktuell haben sie das dringende Bedürfnis nach krampfhafter Veränderung. Nein, ich bin nicht jemand, der sich prinzipiell gegen Neuerungen sträubt, weil er damit überfordert ist. Doch was XING mir da als Verbesserung verkaufen will, geht auf Kosten der Anwenderfreundlichkeit und der Performance. Ich brauche mehr Klicks, um an mein Ziel zu kommen. Sinnvolle Funktionen verschwinden und werden durch sinnlose ersetzt. Manchmal frage ich mich wirklich, ob die Leute, die sich diese „Verbesserungen“ ausdenken, selbst schon einmal die Plattform genutzt haben.
„… Texter, die gerne Kommentare verfassen und nebenbei damit etwas verdienen wollen.“ Darüber bin ich vor kurzem gestolpert – im wahrsten Sinne des Wortes. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, wenn Sie das lesen. Aber ich als Texter finde das fast schon unverschämt. Würde da „Leute“ stehen oder „Hobby-Schreiber“ oder etwas in der Art, wäre es noch in Ordnung. Wenn man viel Zeit hat und für etwas bezahlt wird, das man ohnehin tun würde, ist doch wunderbar. Aber dafür einen Texter suchen …? Puh. Das zeigt, dass viele Menschen denken, dass jeder, der halbwegs fehlerfrei ein paar deutsche Sätze tippen kann, ein Texter ist. Und so kommt es dann auch, dass Texter gesucht werden, die für 1,3 Cent pro Wort Content liefern sollen. Das heißt, mein Blog-Artikel wäre hinter dem nächsten Punkt gerade mal 1,82 Euro wert. Eine Packung billige Butter hätte ich mir also schon verdient. Für Biobutter müsste ich aber noch deutlich mehr schreiben. Liebe Schreiberlinge dort draußen – mögt ihr euch jetzt selbst Texter nennen oder nicht – lasst euch auf solche Dumpingpreise nicht ein. Damit kommt ihr nicht annähernd auf den gesetzlichen Mindestlohn. Wenn doch, dann müssen die Texte unterirdisch sein. Und brauchen wir wirklich noch mehr Müll im Internet? Ich finde nicht.