Konzeption & Text. Sandra Cremer




Ach echt, du bist Werbetexter?

9. Mai 2016

stars-146834_640Antworte ich auf die Frage nach meinem Beruf, dann sehe ich vor mir stets ein leicht ungläubiges, aber auch etwas skeptisches Gesicht. Als Nächstes kommt „Dann machst du also so Sprüche?“ Ich gehe geflissentlich darüber hinweg, dass Sprüche es nicht so ganz trifft und sage „Ja, das auch.“ Worauf unweigerlich folgt: „Kenn ich denn was von dir?“ Ich erkläre, dass ich weder „Gut, besser, Paulaner“ noch „Mars macht mobil“ getextet habe (diese „Sprüche“ sind auch nach Jahrzehnten noch immer sehr präsent). Aber es sei gut möglich, dass sie schon etwas von mir gelesen hätten. In einer Imagebroschüre, einem Mailing, auf einer Website etc. Nun wieder Staunen, dass diese Texte ja auch jemand schreibt! Die nächste Frage: „Ist das nicht schwierig, immer kreativ zu sein? Was machst du, wenn dir mal nichts einfällt?“ Ich erwidere, dass Texten auch etwas mit Handwerk zu tun hat und außerdem nicht immer etwas „Flippiges“ (eigentlich hasse ich dieses Wort, aber jeder versteht es) gefragt ist. Und wenn doch, dann lege ich eben auch los, obwohl ich gerade keinen kreativen Höhenflug habe. Es dauert zwar etwas länger, bis ich in Schwung komme, aber schließlich habe ich sie doch irgendwann, die guten Ideen. Mein Gegenüber ist dann immer noch etwas ungläubig und denkt sich, wie leicht man doch sein Geld verdienen kann! Na gut, wenn du meinst …

Geldautraumat

28. April 2016

ec-1254404_1280Ist es Ihnen auch schon aufgefallen, dass Geldautomaten kleine Sadisten sind? Nein, zum Glück geht es bei mir nicht darum, dass sie aus Kontostand-Gründen kein Geld mehr ausspucken. Mittlerweile bin ich finanziell dann doch so gefestigt, dass ich mir darüber keine Sorgen machen muss. Aber sie schaffen es dennoch, mich einem gewissen Stress auszusetzen. Konkret geht es um diesen Moment, wenn auf dem Bildschirm „Bitte entnehmen Sie Ihr Geld“ erscheint. Es blinkt und rattert, aber es vergeht gefühlt eine Minute bis das Geld tatsächlich ausgegeben wird. Jedes Mal wieder dieses kurze Bangen „Was wenn diesmal wirklich nichts kommt?“ Vielleicht ist der Schacht ja verstopft oder es liegt sonst irgendein technisches Problem vor. Und wenn das Geld nicht herauskommt, bin ich dann der Bank gegenüber in der Beweispflicht, dass dem wirklich so war? Ist aus der Kameraaufzeichnung ersichtlich, dass ich kein Geld entnommen habe? Bisher waren meine Sorgen unbegründet. Ich persönlich habe jedoch das Gefühl, dass das Geld erst bei sichtbaren Anzeichen von Stress ausgegeben wird. Ein nervöser Blick, Schweißperlen auf der Stirn, zitternde Finger oder wie auch immer sich das bei den einzelnen Personen äußert. Und der sadistische Geldautraumat weidet sich genüsslich an unserem Unbehagen.

As time goes by

18. April 2016

buddaHeute habe ich wieder einmal gemerkt, wie schnell die Zeit vergeht. XING hat mich dazu beglückwünscht, dass ich zu den 5 % der best vernetzten Mitglieder gehöre (Ob das wohl stimmt?). Die mitgeschickte Timeline hat mich daran erinnert, dass ich mich 2004 dort angemeldet habe. Damals hieß das Ganze noch openBC. Seit 12 Jahren bei XING? Krass.

Und ist es wirklich schon 16 Jahre her, dass ich mich als Texterin selbständig gemacht habe? Damals noch als freies Grafik-Text-Team zusammen mit einer (ehemaligen) Kollegin und (immer noch) Freundin. subsign nannten wir uns. Ich erinnere mich noch gut an unser erstes Akquise-Mailing: 3-stufig und alles in Handarbeit. Unglaublich aufwändig. Würde heute kein Mensch mehr machen. Aber dafür war die Response phänomenal: Wir wurden von den meisten zu einem Gespräch eingeladen und wir haben viele Kunden gewonnen. Ein grandioser Start von 0 auf 100. Schließlich durften wir aus vertraglichen Gründen keinen einzigen Kunden von unserer alten Agentur mitnehmen.

Ich wünsche allen, die sich gerade frisch selbständig machen, so einen tollen Anfang, wie wir ihn hatten!

Stinkt nicht!

8. April 2016

meSo ein bisschen Eigenwerbung und Eigenlob darf auch mal sein: Ich freue mich, dass ich die TARGOBANK als Kunden gewonnen habe und seit März ihre Seite „Echte Träume“ jede Woche mit redaktionellen Inhalten füttern darf. Bei Klick auf mich geht es auf die Seite.

Netter Netzwerken

15. März 2016

geierVor Kurzem war ich bei einer Agenturkundin auf einem Bürofest eingeladen. Genauer gesagt zu einer „Networking-Party“. Das klingt jetzt erst einmal eher zweckmäßig, erwies sich aber als eine sehr feine Sache. Geladen hatte die Bürogemeinschaft ihre Dienstleister und Kunden, aber auch Freunde und Bekannte. So kam eine interessante und inspirierende Mischung verschiedenster Menschen zusammen. Zum einen hatte man die Gelegenheit, ein paar „Endkunden“ endlich einmal live zu erleben, aber auch – gemäß der offiziellen Bezeichnung – zu netzwerken. Auf beruflicher ebenso wie auf privater Ebene. Schön, dass solche Events einen mal aus dem digitalen Käfig herauslocken und ins echte Leben werfen. So richtig live mit allem Drum und Dran. Das ist dann doch die nettere Art des Netzwerkens. Danke noch einmal an dieser Stelle. Zur Nachahmung absolut empfohlen.

Superwoman trifft Moccamaster

7. März 2016

moccamasterDas Kaffee-Trauerspiel hat fürs Erste ein glückliches Ende genommen. Mein neuer Freund heißt Moccamaster, wurde in Holland per Hand zusammengebaut und sieht einfach wunderbar retro aus. Dazu noch die Superwoman-Tasse und der Tag kann kommen – ach was, die ganze Woche!

Und tschüss

20. Februar 2016

calconomoreEin kleiner Nachtrag zur „Technischen Entmündigung“ vom 25. November 2015: Die verhasste Kaffeemaschine hat ihren Geist aufgegeben. Die Knöpfe leuchten noch, aber ansonsten verweigert sie den Dienst. Der Nachfolger ist bereits am Start. Um die Abschaltautomatik für Vollpfosten bin ich leider nicht herum gekommen. Das ist anscheinend Standard inzwischen. Aber wenigstens die leidige Entkalker-Taste gibt es nicht. Bisher macht das Gerät einen soliden Eindruck. Mal schauen, wie lange der anhält. Ich bin die Meisterin im Kaffeemaschinen-Töten. Sollte ich Sie mal besuchen, lassen Sie mich bloß nicht in die Küche!

gustibus non est disputandum

16. Februar 2016

feigenkaffeeDieses Schild hing schon in meiner elterlichen Wohnung. Irgendwann ist es dann in meinen Besitz übergegangen und begleitet mich nun seit Jahrzehnten. Dennoch habe ich noch nie in meinem Leben Feigenkaffee getrunken. Wie der wohl schmeckt?

Das Polytechnische Journal von 1874, Band 212, S. 439 meint dazu:

„Ein besseres Kaffeesurrogat als der Cichorienkaffee ist unstreitig die geröstete Feige, welche unter dem Namen Feigenkaffee in den Handel gebracht wird. Aus Oesterreich, wo der Feigenkaffee sich seit ungefähr 10 Jahren geltend gemacht hat, haben wir uns Proben zuschicken lassen; auch haben wir zu verschiedenen Zeiten Proben aus der Feigenkaffeefabrik von Otto E.Weber (Berlin, Schmidstraße 31) entnommen, und ökonomisch, physikalisch und chemisch untersucht. Die ökonomische Prüfung ergab im allgemeinen Resultate, welche nicht zu Ungunsten des Surrogates sprachen, abgesehen von dem gustibus non est disputandum. Jedenfalls ist der Feigenkaffee ein dem Geschmackssinne angenehmeres Kaffeesurrogat als der Cichorienkaffee.“

Also dann beim nächsten Mal Feigenkaffee verlangen!

Schlaflos in Sachsenhausen

28. Januar 2016
sachsenhausen

Die Ruhe vor dem Sturm

Nach einer durchwachten Nacht in einem Hotelzimmer in Frankfurt-Sachsenhausen muss ich wieder einmal feststellen, dass Passivfeiern überhaupt keinen Spaß macht. Also das nächste Mal Stiefel an und nebenan 1-Euro-Tequila trinken!

Von guten Vorsätzen

7. Januar 2016

256px-Titelkupfer_Index_librorum_prohibitorumIm Gegensatz zu den meisten Menschen habe ich noch nie in der Silvesternacht bzw. am Neujahrsmorgen einen guten Vorsatz gefasst. Ich gehöre zu der Spezies, die sich jeden Abend beim Schlafengehen oder früh morgens beim Aufstehen gute Vorsätze zurechtlegt, die dann am Vormittag bereits etwas verblassen, mittags schon fast vergessen sind und am Nachmittag endgültig über den Haufen geworfen werden. Und das 364 Mal im Jahr. Nur Silvester lasse ich aus. Man muss ja wenigstens einmal im Jahr ein sanftes Ruhekissen haben.


Skip to content